Monti ist im Dezember 2012 nun zurückgetreten und hat so den Weg freigemacht zu neuen Wahlen und die fanden gestern und heute statt.
Warum in Italien an zwei Tagen gewählt wird habe ich auch nicht so ganz verstanden, aber ich denke, dass das eigentlich ne ganz gute Sache ist. Dafür gibt es in Italien aber auch nicht sowas wie eine geregelte Briefwahl, wie bei uns. Zum Beispiel müssen die ganzen Studenten, in ihren offiziell eingetragenen Wohnort gehen um zu wählen. Das zumindest ist ähnlich wie bei uns, allerdings hat sich hier das System von Zweitwohnsitz nicht so ganz umgesetzt. Und Briefwahl - wie gesagt - auch nicht. Also was bleibt da übrig als deswegen mal eine ganze Woche Unifrei zu spendieren :D
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| Silvio Berlsuconi - Medienmogul und zukünftiger Ministerpräsident Italiens? |
Und nun das Ergebnis:
Seit 15 Uhr heute nachmittag ist also nach 1,5 Wahltagen das Wahlbüro geschlossen und seitdem wird ausgezählt: Berlusconi mit seinem rechten Bündnis liegt knapp ( 28,7 %) hinter dem Mitte-Links-Bündnis von Pier Luigi Bersani (30 %). Monti übrigens abgeschlagen auf Platz 4 mit 10,6 %. [Hochrechnung von La Repubblica von 22 Uhr]. Was das nun für die Regierung heißt, kann ich nur erahnen: Vermutlich eine unregierbare Pattsituation... Hoffen wir das beste für Italien und natürlich auch für Europa. Denn Berlusconi hat bereits angekündigt, dass er einen neuen und natürlich besseren Kurs einschlagen möchte. Mehr Geld für alle. Wen juckt es, dass es kein Geld zum Verteilen gibt. Ein sehr schönes Beispiel: Letztes Jahr wurde (sogar noch unter Berlusconi soweit ich weiß) eine Art Wohnsteuer erhoben, sodass die Menschen mit Eigenheim mehr zahlen mussten. Berlusconi hat vor einigen Wochen einen Brief an JEDEN Italiener geschickt, dass er diese unerhörte Steuer rückgängig machen wird und die Leute nicht nur in Zukunft diese Steuer nicht mehr zahlen müssen, sondern sie auch noch rückwirkend das Geld aus dem letzen Jahr zurück bekämen. Klingt gut, haben sich wohl einige Menschen gedacht und sind mit dem Brief in der Hand direkt mal zum Amt gelaufen und das Geld direkt zurückgefordert.Diese Art Menschen, die man nun nicht gerade als mitdenkend (oder denkend im Allgemeinen) bezeichnend kann, sind also die Berlusconischen Stammwähler: Landbevölkerung, 50+, relativ wohlhabend und im allgemeinen nicht sehr gebildet. Von den Italiener, die ich kenne: Also junge und gebildete Studenten, hat sich kein einziger zu Berlusconi bekannt. Sondern ganz im Gegenteil: Die meisten hassen ihn regelrecht und verfluchen die Demokratie und die dummen alten Menschen, die es möglich machen, dass so jemand zum wiederholten Mal Italien in den Abgrund stürzen kann.
Hoffe wir diese Nacht also weiter, dass das Ergebnis morgen früh wesentlich anders aussehen wird. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt...





























